Köstritzer Kellerbier
|Die Brauerei
Bei Gera, genauer gesagt in Bad Köstritz befindet sich eine der ältesten Schwarzbierbrauereien Deutschlands: Die Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH.
Geschichtlich tauchte die Brauerei im Jahr 1543 erstmals als „Köstritzer Erbschenke“ auf, was sie zugleich zu einer der ältesten Brauereien in Deutschland macht. Ab 1696 wurde die Brauerei in die „ritterschaftliche Gutsbrauerei“ umbenannt, und durfte 1806 den Titel „Fürstliche Brauerei“ verwenden.
Es ist überliefert, dass Johann Wolfgang von Goethe sich zeitweilig hauptsächlich von Semmelbrot und Bieren ernährte, wozu vor allem die Beire der Bauereien Köstritz zählten.
Der Gelehrte Wilhelm von Humboldt schrieb an 17.11.1823 in einem Brief an seine Ehefrau:
Seitdem ich keinen Tee mehr trinke, ist alles aus. Ich stehe einmal am Rand des Abgrundes und einen Schritt weiter, so schwimme ich im Bier. Ach Gott!, liebes Kind, Goethe hat auf nichts Appetit, nicht auf Bouillon, Fleisch, Gemüse; er lebt von Bier und Semmel, trinkt große Gläser am Morgen aus und deliberirt mit dem Bedienten, ob er dunkel- oder hellbraunes Köstrizer oder Oberweimarisches Bier- oder wie die Greuel alle heißen – trinken soll. Doch geht er meist in eine andere Stube dazu, wenn ich da bin. Die Scheu geht doch in einer menschlichen Brust nicht ganz aus.“
1829 brannte der Betrieb in Köstritz ab. Nach Wideraufbau wurden ab 1875 nur noch die Sorten Köstritzer Schwarzbier und das Lagerbeier Blume des elterthales produziert. Vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dem Schwarzbier eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben, sodass folgendermaßen geworben wurde: „Hohen medizinische Autoritäten empfohlen für Blutarme, Lungenkranke, Wöchnerinnen, stillende Mütter u. Rekonvaleszenten jeder Art.“
1991 wurde der Betrieb von der Bitburger Holding übernommen, stark modernisiert und etablierte sich dadurch als wichtigste Marke am deutschen Markt. Als deutscher Marktführer im Bereich dunkler untergäriger Biere nimmt das Köstritzer 31 Prozent ein.
Die Produkte
- Köstritzer Schwarzbier
- Köstritzer Edel Pils
- Köstritzer Spezial Pils
- Köstritzer Kellerbier
- Köstritzer Edelpils Radler
- Köstritzer bibop (Biermischgetränk)
Das getestete Bier
Bezeichnung: Köstritzer Kellerbier
Art: Vollbier
Stammwürze: 12,7
Alkohol: 5,4 % Vol.
Flaschen- und Etikettendesign
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Das Design ist unverkennbar: hier sieht man sofort, dass es ein Köstritzer ist. Angelehnt am Design des Schwarzbieres, kommt diese Flasche etwas heller in braung/gold daher.
Aussehen
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Das Kellerbier präsentiert sich trüb mit einem rötlichen Farbton. Gegen das Licht gehalten, schimmert es ein wenig orange.
Geruch
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Süßlich mit angenehmen Röstmalz-Aromen und einer leichten Hopfennote macht dieses Bier Appetit auf mehr.
Geschmack
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Im Antrunk tritt ein äußerst auffälliger Alkoholgeschmack hervor, welcher überraschenderweise dennoch nicht zu aufdringlich ist. Neben einer leichten Rauchnote dominieren im Abgang herbe Bitterkeit und Hopfen.
Fazit
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Ein gutes durchschnittliches Bier, mit dem man nichts falsch machen kann. Jedoch ist und bleibt die Königsdisziplin von Köstritzer das Schwarzbier.